Weißt du, wie viel Wasser du jeden Tag verbrauchst? Die Antwort könnte dich verblüffen: Über 4.000 Liter müssten es in etwa sein. So hoch ist nämlich der durchschnittliche Wasserverbrauch einer Person in Deutschland, täglich. Na, überrascht? Noch erstaunlicher wird es wohl, wenn ich dir erzähle, dass alleine in deiner morgendlichen Tasse Kaffee bereits ungefähr 140 Liter Wasser stecken.
Virtuelles Wasser: Was du nicht siehst
Für die 140 Liter Wasser braucht deine Tasse übrigens nicht die Größe einer Badewanne. Es reicht eine ganz normale, durchschnittliche Kaffeetasse. Denn nicht das Wasser aus deinem Wasserhahn lässt deinen Wasserverbrauch so unerwartet in die Höhe schießen.
Von den 4.000 Litern, die wir täglich verbrauchen, kommen nur etwa 129 Liter aus unseren Wasserleitungen zu Hause. Bei dem Rest handelt es sich um virtuelles Wasser. So wird das Wasser genannt, das bei der Produktion von Gütern verbraucht wird, also zum Beispiel für den Anbau, die Verarbeitung und den Transport deines Kaffees.
Dieses Wasser verbrauchen wir in mehr als 200 Ländern – oft ausgerechnet dort, wo Wasser sowieso schon knapp ist. Und das ist ein größeres Problem als den meisten bewusst ist. Denn wie das Weltwirtschaftsforum zeigt, ist Wasserknappheit eines der Top 5 globalen Risiken und betrifft bereits ein Viertel der Weltbevölkerung. Es ist an der Zeit, unseren Blick in diese Richtung zu lenken und uns bewusst mit dem Thema Wasser auseinanderzusetzen.
Zahlen und Fakten: Wie viel Wasser haben wir?
Über 70% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Nicht umsonst wird die Erde auch der “blaue Planet” genannt. Klingt erst einmal gar nicht nach einem Mangel. Und im Gegensatz zu endlichen Rohstoffen wie Kohle oder Erdöl wird Wasser auch nicht weniger, denn es ist Teil eines Kreislaufs. Wasser verdunstet, gelangt in die Atmosphäre und kommt als Regen wieder zurück auf die Erde. So bleibt die Menge immer gleich.
Aber Wasser ist nunmal nicht gleich Wasser. Von den großen Mengen Wasser auf unserem Planeten sind nur 2,5% Süßwasser und damit als Trinkwasser für Menschen und Tiere oder zur Bewässerung von Pflanzen nutzbar. Von dem Süßwasser wiederum sind mehr als zwei Drittel in Gletschern und Eis gebunden. Da bleibt für uns also doch nicht mehr so viel übrig, wie es auf den ersten Blick scheint: nur 0,008% allen Wassers ist für uns nutzbar und zugänglich. Wenn von diesem Wasser regelmäßig mehr entnommen wird als sich durch den Wasserkreislauf erneuern kann, wird das Wasser irgendwann knapp. Mit dem ständigen Streben nach wirtschaftlichem Wachstum und einer steigenden Weltbevölkerung stehen wir dieser Gefahr nicht erst seit Kurzem gegenüber: Im Jahr 2000 war der weltweite Wasserverbrauch bereits 6 Mal so hoch wie noch siebzig Jahre zuvor.
Wasserknappheit
In vielen Regionen der Welt ist Wasserknappheit schon lange ein Problem. Mit verheerenden Folgen: Der Grundwasserspiegel sinkt, Seen und Flüsse trocknen aus und immer öfter kommt es zu Ernteausfällen und Hungersnöten und der Ausbreitung von Krankheiten. Ganze Gebiete sind kaum noch oder gar nicht mehr bewohnbar und die dort lebenden Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen. Mit unserem hohen Verbrauch von virtuellem Wasser in bereits stark gefährdeten Ländern und dem Vorantreiben des Klimawandels leisten wir in der westlichen Welt einen nicht geringen Beitrag zu diesem Problem.
Die gute Nachricht: Wir kennen Lösungen! Effektiver Klimaschutz und ein geringerer Wasserverbrauch entlasten die Wasservorkommen und lassen sie sich langfristig wieder regenerieren.
So kannst du virtuelles Wasser sparen
Regional: Auch der Transport von Gütern verbraucht Wasser. Mit regionalen Einkäufen schonst du deshalb nicht nur das Klima, sondern sparst gleichzeitig auch Wasser!
Saisonal: Auch mit saisonalen Produkten kannst du Wasser sparen. Lebensmittel, die du außerhalb ihrer Saison kaufst, wurden entweder mit künstlicher Bewässerung in Gewächshäusern gezüchtet, über weite Strecken transportiert oder lange energieaufwändig gelagert.
Vegetarisch: Fleisch hat einen besonders hohen virtuellen Wasser-Fußabdruck. Über 15.000 Liter Wasser braucht es für ein Kilo Rindfleisch. Für ein Kilo Kartoffeln dagegen werden weniger als 250 Liter Wasser verbraucht.
Reparieren statt Wegschmeißen: Das kaputte Smartphone zu reparieren anstatt direkt ein neues zu kaufen, verringert deinen Wasser-Fußabdruck. Neue Produkte brauchen nämlich viel Wasser für die Rohstoffe und die Produktion.
Second Hand: Aus diesem Grund ist auch Second Hand Einkaufen eine tolle Möglichkeit, Wasser zu sparen! Kleidung, Elektrogeräte, Bücher… So vieles ist sowieso schon da und muss gar nicht neu produziert werden!
Recycling: Besonders Papier lässt sich super recyclen. Ob zum Drucken, Toilettenpapier oder Taschentücher, Recycling-Versionen findet man überall!
Wassersparende Rohstoffe: Leinen oder Hanf zum Beispiel verbrauchen nur etwa ein Viertel des Wassers im Vergleich zu Baumwolle. Die Wahl des Rohstoffes kann so ebenfalls eine Menge ausmachen. Auch unser Bambus wächst ohne künstliche Bewässerung und ohne den Einsatz von Pestiziden und macht unsere nachhaltigen Produkte so nicht nur plastikfrei, sondern auch wassersparend!
Und in Deutschland?
In Deutschland haben wir solche Probleme aber glücklicherweise nicht – oder? Nein, ein generelles Trinkwasserproblem haben wir hierzulande nicht. Das heißt aber nicht, dass wir mit unserem Trinkwasser zu Hause nicht trotzdem sparsam umgehen sollten.
Durch den Klimawandel gibt es immer häufiger Zeiten mit sehr wenig Regen und Trockenheit, was teilweise lokal zu einem Mangel an Wasser führt. Zwar kommt immer noch reichlich Trinkwasser für uns alle aus dem Wasserhahn, aber besonders für Pflanzen und Wälder wird fehlendes Wasser zum Problem. Durch die Bewässerung von Pflanzen, aber auch um uns in der Hitze zu erfrischen, verbrauchen wir gerade in solchen niederschlagsarmen Zeiten oft besonders viel Wasser.
Um unsere gute Wasserversorgung auf Dauer zu erhalten, ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit unserem Wasser ist wichtig. Durch einen geringeren Wasserverbrauch sparst du außerdem nicht nur Wasser, sondern auch Energie und Chemikalien, die zur Aufbereitung des Abwassers zum Einsatz kommen. Wassersparen, Umwelt- und Klimaschutz sind eng miteinander verbunden. Es ergibt also durchaus Sinn, auch zuhause Wasser zu sparen – fürs Klima und für den langfristigen Erhalt unserer Wasserressourcen.
7 Möglichkeiten zu Hause Wasser zu sparen
- 1. Kurz duschen statt lange duschen oder baden
- 2. Das Schnellprogramm bei Waschmaschine und Spülmaschine nutzen und die Maschine komplett vollmachen
- 3. Wenn du per Hand spülst: Das Geschirr nicht unter fließendem Wasser, sondern im gefüllten Waschbecken abspülen.
- 4. Wasser aus beim Einseifen der Hände, des Körpers, der Haare und beim Zähneputzen
- 5. Pflanzen mit Regenwasser gießen
- 6. Tropfende Wasserhähne oder kaputte Toilettenspülung reparieren
- 7. Beim Kochen oder Wasser kochen nur so viel Wasser wie notwendig verwenden, damit anschließend so wenig wie möglich weggekippt wird
Ob in Deutschland oder weltweit - das Thema Wasser geht uns alle an!
Mit unseren hydrophilen Produkten verkleinerst du übrigens nicht nur deinen virtuellen Wasser-Fußabdruck, du unterstützt auch automatisch ein Wasserprojekt von Viva con Agua in Äthiopien!