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Weltwassertag 2020: Wasser und Klimawandel

Ahoi hoi!

Wasser ist die Grundlage allen Lebens, ohne Wasser kein Leben. Wir Menschen brauchen es, ebenso alle Tiere und Pflanzen. Jedoch mangelt es in vielen Teilen der Erde an genau diesem essentiellen Gut. So hatten 2019 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser. Viele Länder stehen unter Wasserstress. Das bedeutet, sie verbrauchen mehr Wasser als in Grund- und Oberflächenvorkommen (Seen, Flüsse) vorhanden ist und sich durch den natürlichen Wasserkreislauf regenerieren könnte. Insgesamt 17 Länder stehen aktuell unter extrem hohem Wasserstress, bereits 80% ihrer Wasserressourcen sind ausgeschöpft. Dazu gehören vor allem Staaten im Nahen Osten (z.B. Israel, Libanon) und in Nordafrika (z.B. Libyen, Eritrea), aber auch Indien und Pakistan finden sich in der Liste wieder. In Europa leiden vor allem die südlichen Länder wie Spanien, Portugal und Italien unter hohem Wasserstress.

Im globalen Vergleich betrachtet, verfügen wir hier in Deutschland über Wasser in ausreichenden Mengen, eine vielerorts gute Wasserqualität der Flüsse und vor allem einen starken Gesetzesrahmen, der von Behörden überwacht wird. Wieso sind wir also von Wasserstress betroffen?

 

Wir verbrauchen mehr Wasser, als vorhanden ist

Die deutsche Wirtschaft stützt sich schwer auf aus dem Ausland importierte Waren und Dienstleistungen.  Die meisten unserer Textilien, landwirtschaftlichen Erzeugnisse, Energieträger und Rohstoffe stammen aus Ländern, in denen Wasser knapp, die Wasserqualität unzureichend, die Gesetzgebung und die Durchsetzungskraft von Regierungen oft schwach, die Infrastrukturen schlecht oder schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen und empfindliche Ökosysteme betroffen sind. Damit schaden wir als drittgrößte Importnation weltweit nicht nur Ländern mit hohem Wasserrisiko, sondern importieren diese Risiken auch in unser Zuhause. Wasserrisiken beschreiben jegliche Arten von Schäden, die in Zusammenhang mit dem Wasservorkommen auf der Welt auftreten. Dies umfasst mangelndes Wasser, verschmutztes Wasser und auch Überschwemmungen, so wie die Missachtung des Grundrechts auf Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein Wasserrisiko kann ein gesamtes Ökosystem nachhaltig betreffen. Gegenwärtig sind mindestens 90 Prozent der Unternehmen, die Deutschlands Wirtschaft unterstützen, Wasserrisiken ausgesetzt. Laut einer Veröffentlichung des WWF sind dies Unternehmen in China, Bangladesch und Indien, aus denen wir hauptsächlich unsere Textilien beziehen. Russland, Libyen und Südafrika sind Gebiete mit Wasserrisiken und zuständig für viele unserer Rohstoffe. Wir verstärken in Äthiopien, Indonesien, Argentinien durch die Landwirtschaft Wasserprobleme und ebenso in China, Indien, Marokko durch den Import von Chemikalien. Das Eintreten eines internationalen Wasserkonflikts wird von Wissenschaftlern als eine der fünf größten Risiken weltweit eingestuft.

 

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Bereits 17 Länder stehen aktuell unter extrem hohem Wasserstress

 

Unser pro Kopf Verbrauch an Trinkwasser in Deutschland liegt bei 120-123 Litern pro Tag. In der Rechnung wird aber nicht nur unser direkter Wasserverbrauch berücksichtigt, sondern auch das virtuelle Wasser, das in der Herstellung unserer Konsumgüter steckt. So ist es möglich, dass trotz Rückgang unserer privaten Wassernutzung die indirekte Nutzung von importiertem Wasser dazu führt, dass jede*r Deutsche täglich etwa 5.300 Liter Wasser verbraucht. Das sind 35 Badewannen voller Wasser an einem Tag. Die wesentliche Mehrheit unseres genutzten Wassers stammt daher nicht aus unserem direkten Verbrauch für das Trinken, Kochen, Spülen und Putzen, sondern resultiert aus dem indirekten Wasser, dass für die Produktion und den Transport unserer Lebensmittel, Kleidung und Dienstleistungen anfällt. Ähnlich zu dem ökologischen Fußabdruck gibt es daher auch einen Wasserfußabdruck (kurz: WFA), der berechnet, wie viel Wasser durch eine bestimmte Lebensweise verbraucht wird. Ein Wasserfußabdruck kann für Individuen, eine Konsumentengruppe oder auch eine gesamte Regionen kalkuliert werden. Er hat eine Aussagekraft über das Wasser, dass zur Produktion eines Gegenstands oder einer Dienstleistung eingesetzt und verschmutzt wird. Diese Studie des WWF hat ergeben, dass vor 10 Jahren der WFA für Deutschland etwa 159 Milliarden Kubikkilometer betrug. Davon wird am meisten Wasser in der Landwirtschaft eingesetzt.

Als wenn diese angespannte Situation nicht schon ausreichen würde, verschärft sich die Wassersituation auf der Welt zunehmend. Das liegt unter anderem am Klimawandel. Dieser hat nämlich gravierende Auswirkungen auf unser blaues Lebenselixier, die für alle Beteiligten folgenschwer sein können.

 

Klimawandel verschärft den Wasserstress

Vom Schmelzen der Eis- und Schneedecken hat sicherlich jede*r schon gehört. Die steigenden Temperaturen sind hierfür verantwortlich. Vor allem das Schmelzen der Polkappen kann schwerwiegende Folgen haben. Diese erfüllen nämlich wichtige Funktionen. Zum Beispiel reflektieren sie das Sonnenlicht zurück ins All. Weniger Schneeflächen bedeutet also auch, dass weniger Sonnenstrahlen reflektiert werden können, was wiederum die Temperaturen ansteigen lässt und den Klimawandel vorantreibt. Das Schmelzen der Pole lässt zudem den Meeresspiegel ansteigen. Das wiederum hat vor allem Folgen für die tiefer liegenden Küstenregionen. Flaches Land kann dauerhaft versinken, küstennahe Regionen werden unbewohnbar und Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Auch häufigere Sturmfluten und Überschwemmungen stellen mögliche Folgen dar. Überflutungen und Stürme können dazu führen, dass Felder und Brunnen durch Salzwasser verseucht werden. Das Meerwasser geht ins Grundwasser über, das wiederum ungenießbar wird. Ein weiteres Problem liegt in den Permafrostböden (auch Dauerfrostböden genannt), die das ganze Jahr gefroren sind. Sie speichern unter anderem große Mengen Methan. Drohen diese Böden durch den Anstieg der Temperaturen aufzutauen, geben sie das Methan frei. Methan ist ebenso wie Co2 ein Treibhausgas und kann den Klimawandel weiter beschleunigen.

 

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Schmelzende Polkappen bieten weniger Reflektionsfläche für die Sonnenstrahlen und sorgen für weiter steigende Temperaturen.

 

Durch den zunehmenden Ausstoß von Treibhausgasen wird immer mehr Sonnenenergie in der Atmosphäre eingeschlossen. Ein Großteil dieser Wärme wird durch die Ozeane gespeichert. Das beeinflusst sowohl die Wassertemperatur als auch den Wasserkreislauf. Unsere Meere sind empfindliche Ökosysteme, schon eine kleine Veränderung, wie der Anstieg der Wassertemperatur hat großen Einfluss auf das Meeresleben. In der Nordsee wandern zum Beispiel Fischarten wie Kabeljau, Makrele und Hering in kühlere Gebiete nach Norden ab. Da diese Fischarten auch große wirtschaftliche Bedeutung haben, kann die Abwanderung der Fischbestände wiederum Folgen für Gemeinden und Wirtschaftssektoren haben, die auf die Fischerei angewiesen sind.

Die Ozeane nehmen außerdem vermehrt Co2 auf. Das führt dazu, dass der pH-Wert des Wassers sinkt und die Meere versauern. Das kann ebenfalls verheerende Folgen für die Lebewesen haben. So fällt es Muscheln, Korallen und Austern immer schwerer ihre Schalen zu bauen, diese werden zerbrechlicher. Auch die Photosynthese der Wasserpflanzen kann beeinträchtigt werden.

Hier hört unsere Liste noch nicht auf! Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf den Wasserkreislauf unserer Erde. Dieser transportiert das Wasser stetig aus den Meeren in die Atmosphäre, ans Land sowie in Flüsse und Seen und von dort wieder zurück. Durch den Klimawandel erhöht sich der Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre und macht die Verfügbarkeit von Wasser weniger berechenbar und extreme Wetterereignisse nehmen zu. In einigen Regionen kann es so zu sehr starken Regenfällen kommen, in anderen wiederum können starke Dürreperioden vorkommen. Vor allem in Ländern die auf regelmäßig wiederkehrenden Niederschläge angewiesen sind, stellt das ein Problem dar: Zum Beispiel in Südasien, wo die Wasserversorgung der Menschen vom Monsun abhängt. Dürreperioden sind besonders für die Länder gefährlich, die ohnehin schon unter Wasserstress leiden. Da die steigenden Temperaturen die Wasserverdunstung verstärken, können Böden, Flüsse und Seen austrocknen. Das ist nicht nur für die Pflanzen- und Tierwelt verhängnisvoll, sondern auch für die lokalen Wirtschaften.

Anlässlich des diesjährigen Weltwassertags sehen wir es in unserer Verantwortung, auf den Wasserstress in der Welt aufmerksam zu machen. Wir als Konsument*innen müssen uns den sozialen und ökologischen Folgen unseres Wasserfußabdrucks bewusstwerden. In Zukunft werden akute Wasserrisiken zunehmen. Die uns verfügbaren natürlichen Ressourcen auf unserer Welt sind endlich, das erkennen wir schon am Süßwasser. Wenn allein schon die Knappheit einer Ressource dazu ausreicht, politische Konflikte zu verschärfen, sollten wir uns umso mehr um den Schutz unserer Umwelt und damit den Schutz der nächsten Generationen kümmern. Wasserkonflikte werden sich durch eine wachsende Weltbevölkerung, unserer steigende Konsumnachfrage und den Klimawandel verschärfen, bis sie so gefährlich sind, dass wir sie auch in Deutschland nicht mehr ignorieren können. Bevor es dazu kommt, dass die Verfügbarkeit und Qualität von Süßwasser für uns nicht mehr selbstverständlich ist, sollten wir Druck auf die Politik und Unternehmen ausüben. Wir fordern klare Richtlinien für den Umgang mit Süßwasser in allen Ländern und bei allen Importgütern auf den Wasserverbrauch und die Herkunftsregionen zu achten.

Dafür ist gesellschaftlicher Druck notwendig. Es ist keine Option mehr, über die durch den menschengemachten Klimawandel verstärkten Umweltkatastrophen hinweg zu sehen. Wir verbrauchen schon heute Ressourcen von morgen. Als wasserliebendes Unternehmen sehen wir es als unsere Aufgabe, Euch über die Wasserknappheit und den Klimawandel zu informieren. Wir wollen vor allem über die weltweite Krisensituation aufklären und Euch nützliches Wissen mit auf den Weg geben. Fake News kommen uns dabei nicht in die Tüte.

HYDROPHIL ruft Euch auf, bei unserer #zeigzähne Aktion mitzumachen und gemeinsam mit uns all denjenigen, die den Klimawandel immer noch leugnen die Zähne zu zeigen. Die katastrophalen klimatischen Veränderungen nicht ernst zu nehmen ist ein Problem, das unser Wasser und dadurch jede*n Einzelne*n von uns bedroht. Mit unserer Kampagne räumen wir mit Klimamythen auf und sammeln wissenschaftliche Fakten zum menschengemachten Klimawandel.                                       

Wir zeigen Haltung -auch beim Thema Wasser- Du auch?

Euer HYDROPHIL Team

 

Dieser Artikel wurde von Anna und Jessica verfasst.

Tags: Wasser
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Veröffentlichung heute um 17 Uhr.